#1

Herr der Ringe - In den Tiefen der Angst

in Fantasy FanFiction 08.02.2003 10:21
von Gohan • Schreiberling | 646 Beiträge

In den Tiefen der Angst

Kapitel 1
Die Rückkehr

* Disclaimer: Die Charaktere gehören mir wie immer nicht, danke an den guten alten Tolkien... danke, danke, danke. Dies ist meine erste Fiction mit Legolas und ich hoffe das sie euch gefällt, das Rating ist R für spätere Kapitel, da es sehr dunkel werden wird und zweifellos durchaus einige brutale Szenen enthalten wird, doch jetzt könnte es noch als PG-13 durchgehen.

Ein starker Wind blies ihm ins Gesicht, als er über den nassen Strand ging. Während der Wind versuchte die langen blonden Flechten seines Haares aufzulösen, atmete er tief ein und schmeckte das Salz in der Luft, ein Geschmack, an den er sich ziemlich gewöhnt hatte. Er drehte sich um und blickte noch einmal sehnsüchtig nach Westen. Das Meer war ruhig und die Nacht war erhellt vom Vollmond, welcher hell und klar vom wolkenlosen Himmel schien.

Während er nach Westen blickte, blies ihm der Wind, der aus Osten kam, die Haare über den Kopf und ins Gesicht, so das sie ihm die Sicht nahmen, und er sie mit der einen Hand zurück streichen mußte, während er mit der anderen seinen Bogen hielt. Magisch schimmerte das Mondlicht auf den Wellen, ein immerwährendes Schwarz, scheinbar übersät mit abertausenden Stückchen glänzenden Mondlichtes.

Er seufzte, während seine Augen dem dunklen Schatten des Schiffes folgten, das langsam zurück über das Meer nach Westen segelte, von wo es gekommen war. Es segelte dahin zurück, von wo er gekommen war dachte er. Er wünschte er hätte sich seine Rückkehr nach Mittelerde sparen können, noch mehr wünschte er sich einen anderen Grund zu haben hierher zurückzukehren.

Da die Dunkelheit den langsam verschwimmenden Umriss des Schiffe verschluckte, wand er ihm schliesslich seinen Rücken zu und blickte nach nun Osten. Mittelerde, er war wieder zurückgekehrt, hatte seinen Fuss erneut auf die Gefilde Mittelerdes gesetzt. Es war nun mehr als zwanzig Duzend Jahre her, seit er dieses Land verlassen hatte, seit er gedacht hatte, die Ufer Mittelerdes das letzten Mal gesehen zu haben.

Jetzt war er zurück, er hatte zurückkommen müssen, obwohl, als er mit Gimli davon gesegelt war, hatte er nicht gedacht, dass er jemals zurückkommen würde. Einige Momente verweilten seinen Gedanken bei Gimli und er spürte, wie die Gedanken an seinen treuen Freud ein angenehm warmes Gefühl der Zuneigung durch seinen Körper fließen ließen, so fern seiner eigenen Rasse war er, und doch stand er ihm im Geiste so nah. Gimli hatte ihn nicht begleitet. Dieses war etwas, das er alleine tun musste. Es war seine Furcht, seine Angst, alleine mußte er ihr gegenübertreten und bestehen. Sicher würde Gimli ihn begleitet haben, wenn er ihn gebeten hätte, doch hätte er es getan, so wäre seine Reise hierher sinnlos gewesen und er hätte nicht nach Mittelerde zurückkehren müssen.

Er musste seiner Angst alleine gegenüberstehen. Er erinnerte sich an Frodo, der, nachdem der Ring zerstört war seine eigenen Dämonen bekämpft hatte erinnerte sich an Frodo in dessen schlimmsten Momenten, als sein Körper auf die Schmerzen seiner Seele zu reagieren suchte und seine Hand sich um den Kristall, der an einer Kette um seinen Hals hing, zusammenpresste. Galadriel hatte ihm den Kristall gegeben. Der Kristall war natürlich nicht vergleichbar mit dem Ring, und war kaum in der Lage, Frodos Zwang den Ring zu ergreifen auszugleichen, aber er hatte ihm geholfen, sich mindestens etwas besser in der Gewalt zu haben.

Ein Kristall war nicht im Ansatz fähig seinen inneren Seelenfrieden wieder herzustellen, noch seinen inneren Kampf beenden, der ihn des Nachts aus dem Schlaf schrecken lies. Es war nicht so einfach für ihn, genauso wenig wie es für Frodo leicht gewesen war. Er wünschte, es könnte anders sein, aber andererseits wäre er denn fähig so weiter zu leben? Weiterleben, vollständig kontrolliert durch seine eigene Angst. Hatte es irgendwelche Nächte gegeben in den letzten Monaten, in denen er nicht aus seinem Schlaf schreckte, ganz verschwitzt und von einer unglaublichen Angst erfüllt, die sich um sein Herz legte und ihm das Atmen erschwerte? Nein, er hatte zurückkehren müssen, es gab einfach keinen Frieden für ihn und würde keinen für ihn geben, wenn er sich nicht seiner Angst stellte.

Ermutigt und ein wenig aufgeregt darüber dass er nun doch wieder in Mittelerde wandelte, schulterte er schliesslich sein Reisegepäck und ohne einen weiteren Blick zurück zu werfen, begann er am südlichen Ufer des Mithlond, der schon bald nach Norden in die Lhun fliessen würde, Richtung Osten entlang zu wandern. Er würde den Mithlond bald verlassen und in Richtung Emyn Uial gehen und diese in dessen Süden, unweit der Annuminas passieren. Dann würde er seinen ersten Bestimmungsort, das Auenland erreichen.

Beim Gedanken an seine weitere Reise, glaubte er für einen Moment, der kalte Griff würde sein Herz wieder umfassen und ein Gefühl, welches ihm nur all zu bekannt geworden war, verdunkelte seinen Verstand.

Angst.

Dieses Gefühl war nun schon seit langem mit ihm gereist, seitdem die Gemeinschaft Moria verlassen hatte, noch im zweiten Zeitalter war es gewesen. Damals hatte er es nicht gewußt, jedoch nachdem Sauron besiegt war und sein Verstand nicht mehr mit dem Schicksal der Welt von Menschen und Elben abgelenkt war, hatte es langsam seinen Griff um ihn verstärkt, langsam aber unaufhaltsam hatte es sich in seinem Schlaf und ruhigen Momenten eingenistet und bemerkbar gemacht.

Angst..... er hatte nie gedacht, das er jemals erfahren würde was Angst war und welche Gefühle es auslösen konnte. Nein, er hatte nie Angst gekannt. Viele Männer hatten neben ihm vor Angst gezittert, kaum fähig einen Schritt vor den anderen zu setzen, dennoch war er beständig weitergegangen und hatten ihnen Mut zu gesprochen, ihnen Stärke gegeben. Niemand jedoch war in der Lage ihm zu geben, was er all zu oft so freimütig weitergegeben hatte, Stärke und Zuspruch um seinen eigene Angst zu besiegen. Sogar auf dem Weg der Toten war er stark und unberührt geschritten, hatte nicht gefürchtet was die Menschen gefürchtet hatten.

Jetzt fürchtete er sich, war sich der Angst geradezu schmerzhaft bewußt und musste dem entgegentreten, was seinen Verstand und seine Seele schon für mehr als 240 Jahre verdunkelt hatte. Es gab kein Frieden für ihn und es würde so lange keinen Frieden für ihn geben, bis er sich behaupten, behaupten gegenüber dessen, was seine Unschuld von ihm genommen hatte. Moria, dachte er und versuchte, die Furcht aus seinem ganzen Denken zu verbannen, er würde ihr noch früh genug gegenüberstehen.

Die Nacht war klar und frisch und da das Mondlicht noch genügend Helligkeit bot, um den Weg sicheren Schrittes zu beschreiten, wanderte er zuerst leise summend und dann laut singen weiter, als er sich plötzlich einen Lobgesang über Lothlorien erinnerte, den Galadriel gesungen hatte, als die Gemeinschaft durch ihre Gefilde kam, bevor Boromir gestorben war.

Als er an das Ende gekommen war,

Namárie! Nai hiruvalye Valimar.
Nai elye hiruva. Namárie!

begann von neuem und seine Schritte fanden leicht und schnell ihren Weg, während er immerzu sang. Seine klare Stimme füllte die Luft und die ihn umgebende Natur erwachte aus ihrem Schlaf, kleinerer Tier hoben ihre Köpfe und zwinkerten verschlafen, während seine Stimme die Luft mit der Schönheit einer lang vergangenen Zeit erfüllte.

Ein Elbe war nach Mittelerde zurückgekehrt. Legolas war zurückgekehrt.

TBC.....

cu
Gohan


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#2

RE:Herr der Ringe - In den Tiefen der Angst

in Fantasy FanFiction 08.02.2003 10:26
von Gohan • Schreiberling | 646 Beiträge

http://www.boardy.de/showthread.php3?pos...743#post6496743
Dort findet Ihr den Thread im alten Board! ^^
cu
Gohan


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