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Extreme Unwetterwarnung: Orkan «Kyrill» fegt über Deutschland

in Die Rumpelkiste 18.01.2007 22:21
von Susasami • Admin - Das Hausekel ;) | 2.476 Beiträge
Extreme Unwetterwarnung: Orkan «Kyrill» fegt über Deutschland
Windgeschwindigkeiten bis zu 200 Stundenkilometern, schwere Sturmfluten und Dauerregen - Deutschland steht mit dem Orkan «Kyrill» ein Ausnahmesturm bevor. In Sturmböen wurden am Donnerstagmorgen bereits Windgeschwindigkeiten von fast 120 Stundenkilometern gemessen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab für die Mittelgebirge, Teile der Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz eine extreme Unwetterwarnung heraus. Für ganz Deutschland gilt eine Unwetterwarnung. Der Nordseeküste droht nach Angaben des DWD eine schwere Sturmflut.

Die Deutsche Lufthansa strich erste Flüge innerhalb Deutschlands und Europas. Die Deutsche Flugsicherung erklärte, sie rechne mit Verspätungen, nicht aber mit einer generellen Einstellung des Flugverkehrs. Die Bahn drosselte die Höchstgeschwindigkeiten im Zugverkehr. Die normalerweise bis zu 300 Kilometer pro Stunde schnellen ICE fahren seit dem Vormittag maximal Tempo 200, sagte ein Bahnsprecher. Das Technische Hilfswerk (THW) steht wegen «Kyrill» mit tausenden Mitarbeitern bereit.

Auf dem 1142 hohen Brocken im Harz wurden Windgeschwindigkeiten von mehr als 110 Stundenkilometern gemessen. Diese könnten im Tagesverlauf bis auf 200 Kilometer pro Stunde zunehmen, sagte ein Mitarbeiter der Brockenwarte. Meteomedia wie auch der Deutsche Wetterdienst rechnen ab der Mittagszeit mit Orkan-Böen. Sie sollen sich zunächst über Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen hinwegfegen. Anschließend würden sie vom Nordwesten her südostwärts ziehen und das ganze Land erfassen.

Der DWD in Stuttgart warnte vor dem möglicherweise stärksten Orkan seit «Lothar» (1999). Bereits am Morgen seien auf dem Feldberg im Schwarzwald Windgeschwindigkeiten von 122 Stundenkilometern gemessen worden. Auf den Gipfeln im Nordschwarzwald könnte es demzufolge vereinzelt Orkanböen mit bis zu 150 Stundenkilometern geben.

Am Nachmittag erreicht «Kyrill» voraussichtlich die schleswig-holsteinische Westküste. «Wir rechnen etwa ab 16.00 Uhr mit den ersten orkanartigen Böen», sagte Günter Delfs, Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Der Nordseeküste droht nach DWD-Angaben eine schwere Sturmflut. Nach Angaben der Wyker Dampfschiffsreederei wird den ganzen Tag über der Verkehr zu den Halligen Hooge und Langeneß eingestellt. Auf der Ostseeinsel Hiddensee werden nach Angaben von Meteorologin Juliane Pestel Windgeschwindigkeiten von 150 Kilometern pro Stunde und darüber erwartet.

Über Berlin und Brandenburg werden die ersten heftigen Böen ab etwa 15.00 Uhr hinwegfegen, sagte DWD-Meteorologe Hans-Werner Poß. Es könnte der heftigste Orkan seit dem Unwetter von 2002 werden. Der Höhepunkt des Orkans sei für den Abend zwischen 21.00 und 22.00 Uhr zu erwarten. In Rheinland-Pfalz knickten erste Böen Bäume um. Verletzt wurde bislang niemand. Die Hochwassermeldezentren warnten vor steigenden Wasserständen an Mosel, Saar und Sauer sowie an Nahe und Glan. Es könne zu starken und langandauernden Regenfällen kommen. Auf dem Kahlen Asten (Nordrhein-Westfalen) erreichten die Böen am Vormittag Geschwindigkeiten von 125 Kilometern pro Stunde. «Das ist Windstärke 12», sagte Frank Dreblow vom DWD. In Thüringen werden - vor allem im
Bergland - ebenfalls extreme Orkanböen mit Geschwindigkeiten bis zu 140 Stundenkilometern erwartet.

Die Verbraucherzentralen haben zu einer lückenlosen Dokumentation von Sturmschäden geraten, um den Versicherungsschutz nicht zu verlieren. Wie mitgeteilt wurde, seien Sturmschäden allerdings erst ab Windstärke 8 versichert. Beschädigte Dinge sollten zu Schadensnachweis aufbewahrt werden. Falls dies nicht möglich ist, sollte der Schaden vor der Reparatur fotografiert oder gefilmt werden. Versicherungen müssten schriftlich über Schäden informiert werden, hieß es. Telefonate mit Versicherungen sollten unter Zeugen ablaufen.

Quelle: Guter Rat de
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Susa

zuletzt bearbeitet 18.01.2007 22:25 | nach oben springen

#2

RE: Extreme Unwetterwarnung: Orkan «Kyrill» fegt über Deutschland

in Die Rumpelkiste 18.01.2007 22:23
von Susasami • Admin - Das Hausekel ;) | 2.476 Beiträge
Orkan legt Zugverkehr lahm

18. Januar 2007

Entwurzelte Bäume, abgedeckte Dächer, umgestürzte Lastwagen, gestrichene Flüge, gesperrte Straßen und Schienenwege: Das Orkantief „Kyrill“ hat auch im Rhein-Main-Gebiet für zahlreiche Schäden und Behinderungen gesorgt. Bis zum späten Abend wurden allerdings nur wenige Leichtverletzte gemeldet. Die Deutsche Bahn stellte gegen 19 Uhr den gesamten Nah- und Fernverkehr in der Region ein.


Am Frankfurter Flughafen wurden bis zum Abend knapp 180 Starts und Landungen gestrichen, Hunderte von Flügen hatten zum Teil erhebliche Verspätung. Viele Schulen in Hessen und den angrenzenden Bundesländern Bayern und Rheinland-Pfalz beendeten am Mittag vorzeitig den Unterricht und schickten die Schüler sicherheitshalber nach Hause. Viele Bürgerhäuser, Sporthallen und andere öffentliche Gebäude wurden geschlossen, zahlreiche Veranstaltungen abgesagt. Sämtliche Fähren über Rhein und Main stellten im Laufe des Tages ihren Betrieb ein.


Tausende saßen fest

Während am Abend Tausende Fahrgäste im Frankfurter Hauptbahnhof festsaßen, sprach ein Bahnsprecher von einer „Vorsichtsmaßnahme“. Schon während des Feierabendverkehrs habe es erhebliche Verspätungen gegeben, die Züge hätten wegen der schlechten Sicht ihr Tempo drosseln müssen. Schließlich habe man entschieden, gar keine Züge mehr aus dem Frankfurter Hauptbahnhof abfahren zu lassen, da es auf zahlreichen Strecken zu Schäden an den Oberleitungen gekommen sei. „Uns war es lieber, die Fahrgäste sitzen auf dem Bahnhof fest als im Zug auf freier Strecke.“


Der Deutsche Wetterdienst hatte schon am Morgen vor dem „extremen Unwetter“ gewarnt und Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Stundenkilometern in den Niederungen und mehr als 140 Stundenkilometern in höheren Lagen prognostiziert. Zeitweise konnte die Internetseite des Wetterdienstes den Ansturm der Anfragen nicht mehr bewältigen. Im Laufe des Tages steigerte sich der Sturm, wie vorhergesagt, zu voller Orkanstärke und riss in der gesamten Region Hunderte Bäume um. Allein im Kreis Offenbach entwurzelten die Böen mehr als 50 Bäume, viele Straßen mussten deswegen gesperrt werden. Der Kreis rief den kleinen Katastrophenstab zusammen. Stellenweise kamen die Feuerwehren und Straßenmeistereien mit den Aufräumarbeiten nicht mehr nach und sperrten ganze Streckenabschnitte.


Pegelstände „ungewöhnlich steil angestiegen“

Aus dem Hochtaunuskreis, der ebenso wie der Rheingau-Taunus-Kreis vom Deutschen Wetterdienst mit der höchsten Warnstufe belegt worden war, wurden zunächst keine schweren Schäden gemeldet. Bis zum Abend mussten lediglich mehrere Land- und Kreisstraßen wegen umgestürzter Bäume und herabgefallener Äste gesperrt werden.


In Mittelhessen kam mit dem Sturm auch das Hochwasser: Die Lahn-Nebenflüsse Ohm und Dill traten als erste an einigen Stellen über die Ufer. Die Pegelstände seien „ungewöhnlich steil angestiegen“, sagte Manfred Kersten, Sprecher des Regierungspräsidiums Gießen. An einigen Stellen mussten überschwemmte Straßen gesperrt werden. Auf der Autobahn 45 stürzte am Mittag auf der Langgönser Brücke ein Anhänger eines Lastwagens um. Verletzt wurde aber niemand.

Auch in Mainz und Rheinhessen behinderten entwurzelte Bäume und umgestürzte Lastwagen auf den Autobahnen den Verkehr, schwere Schäden wurden nicht gemeldet. Der Bayerische Untermain blieb ebenfalls bis zum Abend von schweren Unglücken verschont. Auf der Autobahn 3 bei Bessenbach im Landkreis Aschaffenburg wurde der Kofferaufbau eines Lastwagens abgerissen und an eine Schilderbrücke gedrückt. Dabei wurden zwei Menschen leicht verletzt. In Aschaffenburg drohte ein 15 Meter großes Kupferteil vom Glockenturm der Agathakirche zu fallen. Viele Straßen, die durch Waldgebiete führen, waren vorsorglich gesperrt worden.

Quelle: Faz.de


cu
Susa

zuletzt bearbeitet 18.01.2007 22:24 | nach oben springen

#3

RE: Extreme Unwetterwarnung: Orkan «Kyrill» fegt über Deutschland

in Die Rumpelkiste 18.01.2007 22:30
von Susasami • Admin - Das Hausekel ;) | 2.476 Beiträge

WO DER NAME HERKOMMT


„Kyrill“ hat seinen Namen nicht etwa vom Deutschen Wetterdienst, sondern vom Institut für Meteorologie der Freien Universität (FU) Berlin. Die Wissenschaftler sind die Einzigen, die den Hoch- und Tiefdruckgebieten über Deutschland Namen zuweisen – Bezeichnungen, die dann von vielen anderen Meteorologen und den Medien übernommen werden. Nur nicht von Jörg Kachelmann, der mit der FU Streit hat. Ausgesucht wurde der Name „Kyrill“ allerdings von Privatleuten aus der Nähe von Berlin – sie hatten für das Tief eine sogenannte Wetterpatenschaft übernommen, die das Berliner Institut seit mehreren Jahren anbietet. 199 Euro kostet eine solche Patenschaft bei einem Tief. Ein schönes Hoch im Sommer ist da schon 100 Euro teurer. Mit dem Geld finanziert die FU einen Teil der Wetterbeobachtung durch Studenten. AFP

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Susa


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#4

RE: Extreme Unwetterwarnung: Orkan «Kyrill» fegt über Deutschland

in Die Rumpelkiste 18.01.2007 22:31
von Susasami • Admin - Das Hausekel ;) | 2.476 Beiträge
Orkan „Kyrill“ wütet in Deutschland
Windgeschwindigkeiten von bis zu 191 km/h / Mehrere Tote / Bahn stellt Fernverkehr ein / Berliner Behörden schlossen früher

Von Andreas Oswald
Berlin - Das Orkantief „Kyrill“ hat am Donnerstag ganz Deutschland in einen Ausnahmezustand versetzt. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 191 km/h raste der Sturm über das ganze Land hinweg. Trotz der frühzeitigen Warnungen forderte das schwere Unwetter mehrere Todesopfer. In Deutschland, wo besonders früh gewarnt wurde, waren es aber weniger Opfer als in anderen europäischen Ländern. Das Ausmaß der Schäden war am gestrigen Abend noch nicht abzusehen. Das Tief wütete bis spät in die Nacht.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte eine extreme Unwetterwarnung für die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und das Saarland herausgegeben. In den Mittelgebirgen erreichte der Orkan Geschwindigkeiten von etwa 180 Stundenkilometern. Der Spitzenwert auf der Zugspitze lag bei 183 km/h, im Pfälzer Wald erreichten Orkanböen 153 km/h. Der Höchstwert 191 km/h wurde auf dem Brocken gemessen.

Fotostrecke: Der Orkan KyrillIn Norddeutschland kollidierte ein Intercity mit einem umgestürzten Baum. Der Unfall verlief glimpflich. Am Abend stellte die Bahn den Betrieb für Deutschland komplett ein. Die Bahn hatte bereits zuvor vorsorglich das Tempo aller Züge reduziert. Auf den Flughäfen wurden zahlreiche Flüge gestrichen, vor allem in Frankfurt. Auch der Straßenverkehr war beeinträchtigt. Bei Düsseldorf wurde die Autobahn A 46 im Bereich einer Brücke in beiden Richtungen vorsorglich gesperrt. Das Autobahnkreuz Neunkirchen war zuvor wegen umgestürzter Bäume gesperrt worden. Bundesweit kam es zu weiteren zahlreiche Straßensperrungen wegen umgestürzter Bäume und Überschwemmungen. Die Hindernisse wurden teilweise nicht geräumt, weil mit dem Umkippen weiterer Bäume gerechnet wurde.

Wegen des für den Nachmittag und den Abend erwarteten Unwetters hatten in Berlin zahlreiche Ämter früher geschlossen. Mehrere Firmen stellten es den Mitarbeitern frei, früher zu gehen, um vor dem Sturm nach Hause zu kommen. Zahlreiche Schulen schickten die Schüler frühzeitig nach Hause.


zuletzt bearbeitet 18.01.2007 22:32 | nach oben springen

#5

RE: Extreme Unwetterwarnung: Orkan «Kyrill» fegt über Deutschland

in Die Rumpelkiste 18.01.2007 22:31
von Susasami • Admin - Das Hausekel ;) | 2.476 Beiträge
ORKANTIEF "KYRILL"


Bahn stoppt Fernzüge


Mit bis zu 200 Stundenkilometern fegte das Orkantief "Kyrill" über Deutschland. Lastwägen wurden am Donnerstag von der Straße geweht, der Flugverkehr ist stark beeinträchtigt. Vielerorts ist der Strom ausgefallen. Die Bahn hat vorübergehend den gesamten Fernverkehr eingestellt. Mehrere Todesopfer sind bereits zu beklagen.


Hamburg/Stuttgart/Frankfurt am Main - Der Bahnverkehr in Deutschland ist am Donnerstagabend wegen des Orkans "Kyrill" weitgehend zum Erliegen gekommen. Nach Angaben der Deutschen Bahn spitzte sich die Situation am frühen Abend so stark zu, dass der überregionale Zugverkehr größtenteils habe eingestellt werden müssen.



© DPA

Probleme auf dem Gleis: Bahn-Mitarbeiter räumen die Reste eines umgestürzten Baumes weg

Zunächst hatte sich das Unternehmen nur für West- und Norddeutschland zu diesem Schritt entschlossen. Begründet wurde dieser Beschluss mit der Sicherheit der Fahrgäste, die an erster Stelle stehe. Vom S-Bahnverkehr hieß es dagegen, er solle soweit wie möglich aufrechterhalten werden.
Noch verkehrende Züge würden gezielt Bahnhöfe anfahren, so dass die Fahrgäste die Züge verlassen könnten. Weiter hieß es, nach "individueller Prüfung fahren einzelne Züge nach Möglichkeit weiter". Ansonsten verblieben die Züge an den jeweiligen Bahnhöfen.

Zehntausende Reisende säßen fest. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass der Betrieb noch am Donnerstag wieder aufgenommen werde. Darüber hinaus wurden im Lauf des Tages auch zahlreiche Flüge storniert und Schiffsrouten vorübergehend eingestellt.

Unterdessen zieht "Kyrill" schneller über Deutschland hinweg als erwartet. Die Kaltfront und die auf ihrer Rückseite auftretenden stärksten Orkanböen bewegten sich ein bis zwei Stunden früher über das Land als zunächst angenommen, sagte Burkhard Kirsch vom Deutschen Wetterdienst am Donnerstag. Am frühen Abend lag die Kaltfront demnach bereits auf einer Linie, die sich von Berlin bis nach Köln quer durch Deutschland zog, und bewegte sich weiter nach Süden.

Gegen 1.00 Uhr sollte sie auch die südlichsten Teile der Republik erreichen. An der Westküste Schleswig-Holsteins seien bereits Sturmböen von 150 Kilometern in der Stunde gemessen worden, sagte Kirsch. "Das ist volle Orkanstärke." Damit sei "Kyrill" der schwerste Sturm seit Orkan "Lothar", der 1999 in Deutschland schwere Verwüstungen angerichtet hatte.

Nach Angaben des Innenministeriums in Stuttgart fuhr in Baden ein Autofahrer auf einen umgestürzten Baum auf. Er kam bei dem Zusammenprall ums Leben. Ein 18 Monate altes Kind starb Polizeiangaben zufolge in München, als der starke Wind eine Terrassentür aus den Angeln riss. Die Tür fiel auf das Kind, das wenig später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlag. Die Eltern erlitten einen Schock.

Einen weiteren Toten hat "Kyrill" in Halberstadt in Sachsen-Anhalt gefordert. Der Mann sei in einer Gaststätte unter einer umstürzenden Wand begraben worden, teilte die Polizei mit. Drei weitere Männer wurden schwer verletzt.


Ausnahmezustand in Berlin

Ein 73-jähriger Mann ist im Landkreis Augsburg von einem Scheunentor erschlagen worden. Nach Angaben der Polizei war ein Flügel des massiven Tores durch eine Sturmböe aus den Angeln gehoben worden und hatte beim Umfallen den Mann schwer verletzt. Er starb noch an der Unfallstelle. Auch in Großbritannien und den Niederlanden kamen jeweils zwei Autofahrer wegen des Sturms ums Leben.
© DPA


Schwere Sturmschäden: Überall in Deutschland stürzen Bäume auf Straßen, Schienen und Häuser



Im nordrhein-westfälischen Lippstadt ist eine 23 Jahre alte Autofahrerin ums Leben gekommen. Wie die Polizei mitteilte, war die Frau auf einer Straße unterwegs, als vor ihrem Wagen ein Baum umstürzte und die Fahrbahn blockierte. Als die Lippstädterin ihren Pkw habe wenden wollen, sei das Auto von einem weiteren umstürzenden Baum getroffen worden. Die 23-Jährige wurde laut Polizei im Wagen eingeklemmt und musste durch die Feuerwehr geborgen werden. Sie starb kurze Zeit später im Rettungswagen an der Unfallstelle.

Ein Intercityzug ist auf der Bahnstrecke von Hamburg nach Westerland auf Sylt gegen einen von Orkan gefällten Baum geprallt. Bei dem Unfall sei jedoch nur Sachschaden entstanden und zum Glück niemand verletzt worden, sagte ein Bundespolizeisprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur ddp.

Ein in einem Osnabrücker Vorort wegen des Orkans liegen gebliebener Intercity mit etwa 250 Fahrgästen ist am Donnerstagabend evakuiert worden. Die Stadt setzte Busse ein, um die Reisenden zu Notunterkünften in einer Schule zu bringen, sagte ein Sprecher der Stadt. In Bad Bentheim wurde das Dach des Finanzamtes von dem Orkan komplett abgerissen. Hilfskräfte seien dabei, das Gebäude zu sichern, sagte ein Sprecher der Polizeileitstelle in Lingen.

Die Berliner Feuerwehr hat wegen des Unwetters am Donnerstagabend den Ausnahmezustand ausgerufen. Das teilte die Leitstelle mit. Im Süden Berlins seien bereits Windstärken von 110 km/h gemessen worden. Zahlreiche Straßen stehen unter Wasser. Den Angaben zufolge sind bis zu 1500 Kräfte im Einsatz.

In Magdeburg ist am Donnerstag der Strom fast im ganzen Stadtgebiet ausgefallen. Davon betroffen seien Haushalte, Verkehrsampeln und Straßenbahnen, hieß es beim Lagedienst der Polizei auf Anfrage. Zu den Ursachen des Stromausfalls in der Landeshauptstadt lagen zunächst keine Angaben vor.

Am Nachmittag wurden auf dem Brocken bereits 200 Stundenkilometer gemessen, im Pfälzer Wald wütete der Orkan mit 156 Stundenkilometern. Im Flachland wurden in Trier mittags bereits mehr als 100 Stundenkilometer gemessen, was als orkanartiger Sturm gilt. Im Norden und Westen Deutschlands wurden bereits am Morgen erste Sturmschäden gemeldet


Britisches Frachtschiff gesunken

Auch im Flugverkehr sorgte der Sturm bereits am Vormittag für ernsthafte Verzögerungen und zahlreiche Stornierungen. Allein die Deutsche Lufthansa strich bis zum Abend 261 Flüge, davon einen Großteil am Flughafen Frankfurt. Die zulässige Zahl der Flüge auf dem größten deutschen Flughafen wurde von der Flugsicherung halbiert.



© DPA

Unternehmen schickten ihre Beschäftigten am Nachmittag zum Teil vorzeitig nach Hause. Deutsche Bank , Commerzbank und Dresdner Bank haben es den Angestellten auf Grund der extremen Wetterlage freigestellt, frühzeitig Feierabend zu machen. In Großbritannien sind nach dem schweren Sturm vom Donnerstag hunderttausende Menschen ohne Strom. Umstürzende Bäume und herumfliegendes Geröll hätten zahlreiche Leitungen im ganzen Land beschädigt, teilten die großen Energieversorger mit. Am schlimmsten betroffen war demnach der Süden, wo es auch zu einem Verkehrschaos kam.

Der E.on-Konzern im Königreich sprach von rund 80.000 Kunden, die einen Stromausfall zu beklagen hätten. Die meisten Betroffenen lebten in Herefordshire, Worcestershire und Lincolnshire. Scottish and Southern Energy sowie EDF Energy berichteten von jeweils der gleichen Anzahl betroffener Kunden.

Im Ärmelkanal zwischen England und Frankreich ist am Donnerstag ein britisches Frachtschiff gesunken. Der 62.000-Tonnen-Frachter "MS Napoli" sei vor der Küste von Cornwall untergegangen, berichtete die BBC. Die 26 Mann Besatzung an Bord konnten nach diesen Angaben noch rechtzeitig in Rettungsboote steigen. Die Rettungsarbeiten, in die auch die französische Küstenwache eingeschaltet ist, werden jedoch durch meterhohe Wellen erschwert.

manager-magazin.de mit Material von ap, dpa, reuters und ddp




zuletzt bearbeitet 18.01.2007 22:38 | nach oben springen

#6

RE: Extreme Unwetterwarnung: Orkan «Kyrill» fegt über Deutschland

in Die Rumpelkiste 18.01.2007 22:39
von Susasami • Admin - Das Hausekel ;) | 2.476 Beiträge

Mir tun die Angehörigen der Toten sehr leid.

T_T
cu
Susa


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#7

RE: Extreme Unwetterwarnung: Orkan «Kyrill» fegt über Deutschland

in Die Rumpelkiste 20.01.2007 12:48
von Shion • Schreiberling | 580 Beiträge

Mir auch.

Manche Unfälle hätten nicht sein müssen.
Denkt mal an diese KatastrophenTouristen, die nix besseres zu tun haben als sich bei dem Wetter draußen auf zuhalten und sich am Leid anderer ergötzen.

Es ist aber auch immer wieder Erstaunlich, wie der Zusammenhalt der Menschen in solchen Situationen ist.

Hab auch ne verrückte Story gehört.
War in Berlin.
Da war eine Straße in einer Senke leicht überschwemmt. Ein freundlicher Autofahrer mit einem Geländewagen schob die anderen Autos aus dem Wasser indem er vorsichtig von hinten heran fuhr. Die ersten zwölf waren dankbar dafür, der dreizehnte will den Geländewagen Fahrer verklagen, weil der den Lack seines Wagen beschädigt hat.

Undank ist der Welten Lohn.

Gibt aber auch andere Beispiele.

So war eine junge Frau abends mit ihrem Auto unterwegs gewesen und ist mitten in dem Sturm gekommen. Dann ging es aufgrund umgestürzter Bäume weder vorwärts noch rückwärts. Aus lauter Angst verließ sie ihr Auto und klingelte an der nächsten Haustür die sie finden konnte. Dort wurde sie herzlich aufgenommen und konnte dort übernachten.

Es gibt also auch noch nette Menschen.


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#8

RE: Extreme Unwetterwarnung: Orkan «Kyrill» fegt über Deutschland

in Die Rumpelkiste 05.02.2007 10:45
von Baka • Schreiberling | 520 Beiträge

Stimmt Shion!


cu Baka

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